Das Lehmbruck Museum kurz vorgestellt

Das mitten in Duisburg gelegene Lehmbruck Museum ist ein Museum für Skulptur. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlern wie Alberto Giacometti, Constantin Brâncuși, Hans Arp und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks, der zum Schlendern und Entdecken einlädt.

Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck gilt neben Ernst Barlach als wichtigster deutscher Plastiker der Klassischen Moderne. Er hatte mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 präsent geblieben.

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Wechselnde Skulpturenausstellungen in faszinierender Museumsarchitektur

Lehmbrucks zweiter Sohn, der Architekt Manfred Lehmbruck, gestaltete das Museumsgebäude. Es gilt heute als einer der interessantesten und schönsten Museumsbauten der Nachkriegszeit und bietet viel Raum, um die beeindruckenden Skulpturen Lehmbrucks und anderer Künstler in Sammlung und Wechselausstellungen zu präsentieren. Der Fokus liegt hierbei auf ausgewählten Schlüsselwerken aus dem Nachlass Wilhelm Lehmbrucks, die in immer wieder neue Kontexte mit unterschiedlichen Epochen gestellt werden. Das Museum schlägt dabei einen Bogen vom Primitivismus und Kubismus über die Abstraktion und den Expressionismus bis hin zum Konstruktivismus und Minimalismus. Auf diese Weise veranschaulicht es Parallelen und Unterschiede zwischen den verschiedenen Strömungen ebenso wie kunsthistorische Entwicklungen so, dass sie nicht nur für Kunstliebhaber spannend sind, sondern auch dem interessierten Laien verständlich werden. Darüber hinaus fördert das Skulpturenmuseum auch zeitgenössische lokale und regionale Künstler*innen und präsentiert deren Werke in den eigenen Räumen.

Das Foto zeigt einen Blick in die Glashalle. Im Vordergrund sehen ist ein Werk Giacomettis zu sehen.

Blick in die Glashalle, Foto: Dejan Saric

 

Mit den Skulpturen „Frau auf dem Wagen“, „Der Wald“ und „Das Bein“ verfügt das Lehmbruck Museum zudem über Deutschlands bedeutendste Werkgruppe Alberto Giacomettis. Regelmäßig erweitert wird die Sammlung durch Schenkungen und Dauerleihgaben sowie das Engagement des Freundeskreises des Museums.

Diese Mischung macht das Haus zu einem außergewöhnlichen Ort der Kommunikation zwischen Mensch und Kunst und ermöglicht eine Reise durch die Geschichte der modernen Skulptur, von den größten Bildhauer*innen des 20. Jahrhunderts bis hinein in die Gegenwart.

 

Kunst ist für alle da: Ein Museum erobert die Stadt

Nicht allein im Museum, sondern auch um den Bau herum lässt sich viel entdecken. Das Museum ist umgeben von dem etwa 7 Hektar großen Kantpark, der sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Skulpturenpark entwickelt hat, in dem Duisburger*innen, Reisende und Museumsbesucher*innen Kunst unmittelbar und kostenfrei erfahren können. Mit mehr als 40 Großskulpturen so bedeutender Künstler*innen wie Magdalena Abakanowicz, Tony Cragg, Henry Moore oder Meret Oppenheim bietet der Park viel Abwechslung.

Diese Verbindung von Innen und Außen ist Ausdruck des Leitspruchs „Kunst ist für alle da“, dem sich das Lehmbruck Museum verschrieben hat. Konsequenterweise endet das Engagement des Museums für Kunst im öffentlichen Raum auch nicht vor der eigenen Haustür. Mit Unterstützung des Lehmbruck Museums konnten in Duisburg an vielen Orten Public-Art-Projekte realisiert werden, denen Bürger*innen und Besucher*innen der Stadt beispielsweise in U-Bahn-Stationen, beim Einkaufen auf der Königstraße, beim Besuch des Innenhafens oder des Waldfriedhofs begegnen. Und am Zusammenfluss von Ruhr und Rhein erhebt sich die 25 Meter hohe Stele „Rheinorange“ von Lutz Fritsch als Landmarke.

 

Museumspädagogik im Lehmbruck Museum: Kunstvermittlung für jedermann

Auch in der Kunstvermittlung bleibt das Museum seinem Motto „Kunst ist für alle da“ treu. Abwechslungsreiche Veranstaltungsreihen wenden sich an ein breites Publikum, laden zum Dialog ein und nehmen Berührungsängste.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten werden im Lehmbruck Museum neben Programmen für Gruppen, Familien und Schulklassen auch Angebote für Menschen mit besonderen Bedürfnissen wie Hörgeschädigte, Sehbehinderte oder Menschen mit Demenz entwickelt.